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Montag, 2. März 2015
Weiter geht's
lifeisabitch, 09:24h
Ab meinem dritten Lebensjahr bin ich also ein Scheidungskind. Das klassische Scheidungskind. Wohnhaft bei der Mutter und jedes zweite Wochenende ging's dann von der Mama auf dem Lande ab zum Papa, der sich zwischenzeitlich in der Großstadt nieder ließ. Wie es so ist- jeder wollte es besser machen. Meine Mutter sagte mir, was ich zu Hause alles tolles verpassen würde und mein Vater lockte mit aufregendem Großstadtprogramm und tollen Klamotten und Spielsachen, die er bergeweise für mich kaufte. Die durfte ich natürlich nicht mitnehmen...damit ich vor Ort dann auch was hatte-man kann ja nie wissen...
Ich erinnere mich an einmal- da hatte meine "Dorfgang" am Wochenende irgendetwas geplant (ich weiß nicht mehr, was es war) und ich wollte ganz unbedingt dabei sein und mitmachen. Meine Mutter sagte parallel dazu dann auch so Sachen wie:"achja, das ist ja schade, dass Du das jetzt verpassen wirst, das wird bestimmt ganz toll, hmm ja, schade, wirklich superschade...". Der Freitag rückte näher. Kurz bevor mein Vater mich abholen sollte- heute weiß ich, es war klar, dass er schon unterwegs war- machte meine Mutter mir den Vorschlag:" Du kannst dem Papa ja sagen, dass Du dieses Wochenende lieber hier bleiben möchtest, dafür wird er bestimmt Verständnis haben!" Also dachte ich mir wohl: "Wenn die Mama das sagt, dann wird es wohl so sein, dann ist es okay und dann mache ich das so." Habe ich dann auch. An diesem Tag habe ich meinen Vater zum ersten Mal weinen sehen. Es gab ein längeres Gespräch zwischen meinen Eltern und mein Vater ist ohne mich die 60 Kilometer wieder zurück zu sich nach Hause gefahren.
Während ich das gerade schreibe, habe ich ein beklemmendes Gefühl und fühle mich immer noch mies. Leider lebt mein Vater nicht mehr- ich glaube, ich habe ihm nie gesagt, dass es mir so leid getan hat - und noch tut.
An alle, die das gelesen haben: Ist hier jemand, der etwas ähnliches erlebt hat? Und wenn ja- wie gehst Du heute damit um? Gruß, Maria
Ich erinnere mich an einmal- da hatte meine "Dorfgang" am Wochenende irgendetwas geplant (ich weiß nicht mehr, was es war) und ich wollte ganz unbedingt dabei sein und mitmachen. Meine Mutter sagte parallel dazu dann auch so Sachen wie:"achja, das ist ja schade, dass Du das jetzt verpassen wirst, das wird bestimmt ganz toll, hmm ja, schade, wirklich superschade...". Der Freitag rückte näher. Kurz bevor mein Vater mich abholen sollte- heute weiß ich, es war klar, dass er schon unterwegs war- machte meine Mutter mir den Vorschlag:" Du kannst dem Papa ja sagen, dass Du dieses Wochenende lieber hier bleiben möchtest, dafür wird er bestimmt Verständnis haben!" Also dachte ich mir wohl: "Wenn die Mama das sagt, dann wird es wohl so sein, dann ist es okay und dann mache ich das so." Habe ich dann auch. An diesem Tag habe ich meinen Vater zum ersten Mal weinen sehen. Es gab ein längeres Gespräch zwischen meinen Eltern und mein Vater ist ohne mich die 60 Kilometer wieder zurück zu sich nach Hause gefahren.
Während ich das gerade schreibe, habe ich ein beklemmendes Gefühl und fühle mich immer noch mies. Leider lebt mein Vater nicht mehr- ich glaube, ich habe ihm nie gesagt, dass es mir so leid getan hat - und noch tut.
An alle, die das gelesen haben: Ist hier jemand, der etwas ähnliches erlebt hat? Und wenn ja- wie gehst Du heute damit um? Gruß, Maria
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